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Akne inversa - Hidradenitis suppurativa

Unreinheiten, entzündliche Knoten und Zysten sind nicht nur kosmetisch störende und unangenehme Veränderungen, sondern sind auch ein behandlungsbedürftiges Krankheitsbild. Treten diese Abszesse in Achselhöhlen und Leisten auf, klärt der Dermatologe ab ob es sich um die Hautkrankheit Akne inversa handelt.

Knoten und Abszesse im Achsel- und Intimbereich

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Akne Inversa führt zu schmerzhaften, wiederkehrenden Knoten und Abszessen vor allem im Achsel- und Intimbereich. Die meisten Betroffenen suchen lange nach einer Diagnose und kennen keine Anlaufstelle, obwohl es einige davon gibt.

Akne Inversa ist eine schmerzhafte chronische Hautkrankheit. Sie zeigt sich durch wiederkehrende Knoten und Abszesse im Achsel- und/oder Intimbereich oder unterhalb der Brust (bei Frauen). Obwohl ca. 1/100 Schweizer betroffen sind, wissen wenige, dass es sich um Akne Inversa handelt. Aufgrund der geringen Bekanntheit unter den Hautkrankheiten und Krankheit geschieht es oft, dass Patienten trotz mehrfachen Arztbesuchen keine Diagnose erhalten und sich verloren fühlen.
Durchschnittlich dauert es sieben Jahre, bis die Diagnose steht. Eine Anlaufstelle für Betroffene bieten Dermatologen, die sich in der Behandlung von Akne Inversa weitergebildet haben.

 

Akne inversa Acne inversa Behandlung durch den Spezialisten Hautarzt Bern

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Prof. Hunger Hautarzt Bern leitet nicht nur im Inselspital die Akne Inversa Sprechstunde, auch bei uns im Skincenter Bern. Er fügt hinzu, dass eine Diagnose wichtig ist, um den Patienten Hoffnung zu geben:
«Akne Inversa Patienten sind oft erleichtert, wenn sie endlich erfahren, welche Krankheit sie haben. Sobald die Diagnose geklärt ist, sind sie bereit gemeinsam mit mir die nächsten Schritte zu entscheiden.»

 

Was versteht man unter Akne inversa?

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Für die Akne inversa existieren eine Reihe von unterschiedlichen Fachbegriffen (u.a. Hidradenitis suppurativa, Pyodermia fistulans significa), die eine knotig-entzündliche Erkrankung der Haarwurzelausführungsgänge und der Talgdrüsen bezeichnen. Die Akne inversa tritt im Gegensatz zur "normalen" Akne ausserhalb des Gesichtes, insbesondere in den Achseln und Leisten, der Genitalregion und Pofalte auf, seltener können auch Bauch- und Brustfalten betroffen sein.

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Was sind die Ursachen der Akne inversa?

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Die genauen krankheitsauslösenden Prozesse der Akne inversa sind noch nicht abschliessend geklärt. Man weiss jedoch, dass es durch bestimmte prädisponierende Faktoren wie z.B. Rauchen und Übergewicht in Zusammenhang mit der persönlichen Veranlagung zu Entzündungen der Haarwurzelausführungsgänge und der Talgdrüsen kommt, die sekundär auch die benachbarten Schweiss- und Duftdrüsen betreffen können. Charakteristischerweise verschmelzen mehrere benachbarte Entzündungshöhlräume miteinander zu fuchsbauartigen Gängen (Fisteln), die im Laufe der Zeit vollständig von Hautdeckzellen ausgekleidet werden und grossflächig unter die Haut, ins Unterhautfettgewebe und bis in das Muskelgewebe vordringen können.

Frauen sind etwa dreimal so häufig wie Männer betroffen, der Verlauf ist häufig sehr chronisch.

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Welche Erscheinungsformen gibt es?

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Das Erscheinungsbild ist häufig von tiefen, schmerzhaften, entzündeten und stark eiternden Knoten geprägt. Durch Verschmelzung mehrer Knoten entstehne grosse Abszessareale und Fistelgänge. Einzelne Areale heilen ab, neue kommen hinzu. Unter einer konservativen medikamentösen oder lokaltherapeutischen Behandlung schreitet die Erkrankung in den meisten Fällen langsam fort, es entstehen verdickte und wuchernde Narben, die durch Schrumpfung zu Bewegungseinschränkungen führen können.

Die Erkrankung führt meist aufgrund der Chronizität zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität sowie aufgrund der Freisetzung von teils übel riechendem Sekret oder Eiter zu hygienischen Problemen und/ oder einer sozialen Isolation der Betroffenen.

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Wie wird die Akne inversa behandelt?

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Die bei der Akne vulgaris eingesetzten Medikamente helfen bei der Akne inversa nicht. Allenfalls kann der Einsatz von Isotretinoin Tabletten die Entzündungen eindämmen.

Entscheidend ist die Operation. Ein chirurgisches Eröffnen der Knoten kann nur eine kurzfristige Erleichterung im Sinne einer Schmerzreduktion bewirken. Eine Heilung kann nur durch eine vollständige Entfernung des gesamten betroffenen Areals erreicht werden.

Kleine Defekte verschliesst man dabei primär, jedoch werden in der Regel alle grösseren Defekte offen gelassen und heilen langsam durch eine entsprechende Wundtherapie sekundär ab. Hierbei treten bis auf gelegentliche Wundinfektionen oder schrumpfungsbedingte Bewegungseinschränkungen verhältnismässig wenig Komplikationen auf.

Die stationäre Behandlungsphase dauert in unserer Klinik in der Regel je nach Ausdehnung des betroffenen Areals 7-10 Tage. in dieser Zeit lernen die Patienten oder ihre Angehörigen die täglichen Verbandswechsel selbstständig durchzuführen. Die Arbeitsunfähigkeit richtet sich ebenfalls nach dem Ausmass der Operation, zusätzlich müssen allerdings noch die körperlichen und hygienischen Belastungen am Arbeitsplatz berücksichtigt werden. Die Patienten sind in der Regel 2-8 Wochen nicht arbeitsfähig.

Nach einer radikalen Operation sind über 90% unserer Patienten beschwerdefrei, allerdings können natürlich neue Veränderungen in nicht operierten Arealen auftreten, die einen erneuten Eingriff erforderlich machen.

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Was können betroffene Patienten selbst tun?

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Rauchen und Übergewicht begünstigen eine Akne inversa. Körperhygiene, desinfizierende Waschungen oder Sitzbäder können die oberflächliche bakterielle Besiedlung reduzieren aber im Grossen und Ganzen gibt es keinen erfolgsversprechenden konservativen Therapieansatz, so dass wir eigentlich nur empfehlen können, nicht zu lange mit einer Operation zu warten.

 

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